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Ein neues Eingabegerät kommt und ein Druckertreiber geht um die Welt


Einen tollen neuen Computer gab es: Die "Lisa" von Apple. Ein Bildschirm, der ganze Zeichen gar nicht mehr, wie die früheren Computer ausschließlich, anzeigen konnte, sondern der immer im "Grafikmodus" lief: Sogar die Buchstaben wurden Einzelpunkt für Einzelpunkt auf den Bildschirm gezeichnet, und das auch noch in verschiedenen Schriftarten. Ein für die damalige Zeit unglaublicher Rechenaufwand musste dafür notwendig sein.

Die Fensteroberfläche war wohl inspiriert von einer Entwicklung des Xerox PARC (eines Forschungszentrums der Firma Xerox): Es gab eine Maus, mit der man einen Zeiger auf dem Bildschirm herum schieben konnte, um irgendwelche zauberhaften Dinge damit anzustoßen. Die Fenster sahen richtig schön aus, und man konnte - damals kaum zu glauben - Texte und Grafiken in einem einzigen Schriftstück mischen, auf dem Bildschirm sehen und (fast) genau so ausdrucken! Nur war Lisa dermaßen teuer, dass erst ihr Nachfolger, der legendäre Apple Macintosh ("der Mac") ein Erfolg wurde.

Und der PC? Eine Grafikkarte für den PC gab es zwar, aber sie kostete viel Geld, hatte eine kleine Auflösung (640 * 200 Punkte schwarz/weiß, 320 * 200 Punkte in vier Farben), und der zugehörige Monitor flimmerte schrecklich. Trotzdem kam die erste Maus für den PC auf den Markt: Die Microsoft Mouse brauchte eine eigene Einsteckkarte im PC, arbeitete dafür aber, wenn auch etwas eingeschränkt, im üblichen Textmodus der PCs. Ein neues Textprogramm gab es auch, und obwohl die Vorabversionen in den Vorführungen auf Messen noch häufig abstürzten, sollte es ein paar Jahre später MicroPro's WordStar die Marktführerschaft abnehmen: Microsoft Word brach Absätze beim Einfügen oder Löschen von Text sofort neu um, ohne dass man dazu extra eine Taste drücken musste, kannte Formatvorlagen für Zeichen, Absätze und Bereiche (ein damals revolutionäres Feature, und selbst ein Word für Windows 2002 von heute kennt Formatvorlagen für Abschnitte noch nicht wieder).

copyteam war ja immer noch NEC Vertragshändler, und so beschlossen wir, für die NEC 24-Nadel-Drucker einen Druckertreiber für Microsoft Word zu entwickeln. Der sollte endlich alle Features dieser Drucker ausnutzen können (verschiedene Breitschriften, doppelte Höhe, Konturschriften, Proportionalschriften und sogar Farbe - etwas, was Word damals eigentlich noch gar nicht kannte).

Nach viel Detailarbeit war der Treiber fertig, und wir konnten unseren Kunden Ausdrucksmöglichkeiten bieten, die weder von NEC noch von Microsoft Word standardmäßig geboten wurden. Kurz nach dem wir das unserem damaligen NEC Vertriebsbeauftragten gezeigt hatten, hatten wir Besuch von NEC-Offiziellen, und sie kauften unseren Druckertreiber, um ihn (wir nehmen an, kostenlos) an Microsoft weiter zu geben.

Die nächste Version von Microsoft Word für DOS, sie trug die Nummer 3.0, brachte "unser Kind" auf den Originaldisketten mit. Das Gefühl war ziemlich ok.

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